Was hilft bei Unterleibskrämpfen während der Periode?

Was hilft bei Unterleibskrämpfen während der Periode?

Die meisten von uns hatten und haben in irgendeiner Form mit Regelschmerzen zu tun, Krämpfe, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, you name it…. Regelschmerzen jeder Art sind super nervös, und es kann einen ganz schön am Leben behindern, wenn man einmal im Monat ein paar Tage flach liegt und einfach nur versucht, diese Tage zu überleben.

Mir ging es genauso bis vor ein paar Jahren, bis ich gelernt habe, dass man sich nicht damit abfinden muss, sondern aktiv was dagegen tun kann.

Zunächst aber einmal ein kurzer Haftungsausschluss, dass starke Regelschmerzen nicht normal sind und von einem Arzt abgeklärt werden sollten. Denn starke Regelschmerzen könnten ein Symptom von Endometriose sein.

In diesem Artikel soll es vor allem im die Krämpfe gehen, die die meisten von uns mehr oder weniger stark fühlen können.

Um zu lernen, besser mit Menstruationskrämpfen umzugehen, ist es zunächst hilfreich zu verstehen, wie der weibliche Zyklus funktioniert und warum die Muskelspannungen wichtig sind.


Was passiert da in unserem Körper?

Von Geburt an sind in unseren Eierstöcken eine bestimmte Menge an Eizellen vorhanden, die in kleinen Bläschen (den Follikeln) sozusagen schlafen. Nach und nach reifen die Eizellen über die Jahre heran (in der Regel eine Eizelle pro Monat) und machen sich auf den Weg durch den Eileiter in die Gebärmutter (das ist der Eisprung). Das ist auch die Zeit, in der eine Befruchtung der Eizelle durch die männlichen Spermien möglich ist. Gleichzeitig bereitet sich die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor. Damit sich die potenziell befruchtete Eizelle in der Gebärmutter überhaupt einnisten kann, baut diese die Schleimhaut der Innenwand mit Nährstoffen auf. Wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde, stirbt diese Schleimhaut ab und unser Körper versucht schließend, sie abzustoßen. Das kann er, indem sich die Muskeln der Gebärmutter im Wechsel zusammenziehen und wieder entspannen. Durch diese Bewegung und durch Blutgefäße, die sich teilweise öffnen, kann sich unser Uterus von der alten Schleimhaut lösen. Zusammen mit dem Blut kann das Gewerbe dann aus unserem Körper abfließen und das nennen wir dann Menstruation.


Um diesen ganzen Prozess in Gang zu setzen, sind eine Menge an Hormonen beteiligt, die unserem Körper sagen, was er wann zu machen hat. Die Dominanz der Hormone wechselt während eines Zyklus ab. Hormone wirken dabei wie chemische Boten und regeln Körperfunktionen wie den Menstruationszyklus und die Körpertemperatur. Sie lösen auch den Eisprung aus.


Wieso haben wir dabei krampfartige Schmerzen?

Die Schmerzen, die du vor allem während der ersten Tage deiner Menstruation spürst, entstehen durch das kräftige Zusammenziehen der Muskeln in der Gebärmutter. Das empfinden wir dann als die klassischen Unterleibskrämpfe, die auch in den Rücken oder in die Beine ausstrahlen können.


Ausgelöst werden diese Muskelkontraktionen durch das Hormon Prostaglandin. Jeder Mensch besitzt dieses Hormon, allerdings kann es vorkommen, dass die Konzentration bei einigen Menschen höher als bei anderen ist. Wird in deinem Körper auch zu viele Prostaglandine ausgeschüttet, kann es zu sehr starker Muskelkontraktion und damit auch zu stärkeren Schmerzen kommen.


Prostaglandine machen die Nervenenden in der Gebärmutter schmerzempfindlicher.


Darüber hinaus lösen die Prostaglandinen auch Durchfall aus, wenn die in den Darm gelangen, denn auch dort wird dann die Muskelkontraktion ausgelöst. Warum schüttet der Körper mehr Prostaglandin aus? Das kann zB an einem hohen oder sehr schwankenden Blutzuckerspiegel liegen, oder es gibt zu viele Entzündungsherde in unserem Körper (zB Lebensmittelallergien). …..


 Was kann ich gegen Regelkrämpfe tun?

Da wir nun wissen, was du Schmerzen verrursacht, nämlich ein Zuviel an Prostaglandinen, schau wir uns an, woher „Zuviel“ dieses herkommt.

Prostaglandin wird in den Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumzellen) gebildet. Das Wachstum dieser Zellen wird durch das Sexualhormon Östrogen angeregt. Im Umkehrschluss heißt das auch: je mehr Östrogen, desto mehr Endometriumzellen, desto mehr Prostaglandin.


Ein wichtiger Baustein für die Produktion der Prostaglandine ist aus serdem die Arachidonsäure, eine ungesättigte Fettsäure, die zur Gruppe der Omega-6-Fettsäuren gehört. Sie ist wichtig für unsere Immunabwähr und kommt hauptsächlich in tierischen Lebensmitteln vor. Problemtisch wird sie allerdings dann, wenn zuviel davon in unserem Körper vorhanden ist. Denn auch gilz: ein Zuviel an Arachidonsäure kann zu einer vermehrten Produktion von Prostaglandinen führen.


Wenn du auch deine Menstruationskrämpfe dauerhaft lindern möchtest, solltest du: die Prostaglandin-Baustoffe im Körper reduzieren und deinen Östrogenhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen.


Aktiv kannst du folgendes machen:


Deine Leber unterstützen

Deine Leber spielt eine zentrale Rolle in deinem Körper, wenn es um den Abbau von Östrogen geht. Die Leber macht das Sexualhormon wasserlöslich, also dass der Körper es dann über Darm und Niere. Wenn die Leber aber immer mit der Entgiftung des Körpers beschäftigt ist, kann es auch zu Hormondisbalancen kommen

So kannst du deine Leber unterstützen:

  • Bitterstoffe kurbeln den Gallenfluss an und die Leber unterstützen in ihrer Entgiftungsfunktion.
  • ausreichend Schlaf
  • kein Alkohol
  • möglichst wenig Giftstoffe jeder Art (Konservierungsstoffe, künstliche Aromen…)
  • viel trinken
  • weniger Kaffee
  • gesundes, ballaststoffreiches Essen (Brokkoli ist hier va zu nennen)
  • eine frisch gepresste Zitrone in Wasser pro Tag
  • Ergänzungen zur Leberentgiftung

Deinen Darm unterstützen

Nachdem das Östrogen von der Leber zersetzt würde, gelangt es in den Darm, wo Ballaststoffe es wie ein Schwamm aufsaugen und aus dem Körper transportieren.

Wenn du allerdings Probleme mit deinem Darm hast, kann dieser Abtransport gestört sein und die Östrogenbestandteile bleiben in deinem Körper. Daher ist eine gute Darmflora für die Linderung von Menstrationsschmerzen super wichtig.

  • esse ballaststoffreiche Nahrung
  • wenig Zucker, leere Kohlenhydrate
  • wenig Zusatzstoffe
  • esse probiotische Lebensmittel (zB frisches Sauerkraut)

Darüber hinaus sollten Sie so wenig wie mögliche tierische Produkte zu dir nehmen, da diese wie oben beschrieben sehr viel Arachidonsäure enthalten, was zu einer vermehrten Entstehung von Prostaglandin führt.



Magnesium

Magnesium wirkt krampflindernd, denn wie jeder Muskel benötigt auch die Gebärmutter ausreichend Magnesium, um eine normale Funktion zu gewährleisten. So entspannt Magnesium unter anderem die Gebärmuttermuskulatur und kann damit Bauchschmerzen vor und während der Periode vorbeugen.

Du kannst es als Tabletten oral einnehmen oder auch als Magnesiumöl direkt auf die Haut auftragen.

In diesem Sinne sind auch sehr toll Bäder mit Totes-Meer-Salz, in dem viel Magnesium enthalten ist. Die Wärme des Wassers plus das Magnesium tut wahnsinnig gut bei akuten Schmerzen, wirkt aber auch präventiv.


Psychosomatischer Aspekt

Wie ist deine Einstellung zur Periode? Ich bin ein riesengroßer Fan von der Psychosomatik und glaube sehr stark an den Placebo-Effekt. Das heißt, wenn du deine Periode als etwas schlechtes, schmerzhaftes und dich behindertes Funktion des Körpers ansiehst, wirst du auch das empfinden. Die Angst und Unbehagen, dass du in der auslöst, wenn du an deiner Menstruation denkst, manifestiert sich schliesslich auch in deinem Körper. Doch wenn du anfängst, die Menstruation als etwas wunderbares, reinigendes zu sehen, ein Zeichen dafür, dass dein Körper richtig funktioniert etc., wirst du auch in der Lage sein, diese Zeit mehr zu genießen und alles Gefühle willkommen zu heissen.

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