Wusstest du, dass sich dein Gehirn im Laufe deines Zyklus um 25% verändert?
Wusstest du, wann sich dein Stoffwechsel während deines Zyklus auf natürliche Weise beschleunigt und auch wieder verlangsamt?
Wusstest du, dass alle Untersuchungen zu Fitness, Ernährung und Medikamenten an Männern durchgeführt werden?
Gesellschaftlich betrachtet leben wir Frauen in einem sehr männlichen Rhythmus, dem 24 Stunden Rhythmus und es wird erwartet, dass wir uns jeden Tag gleich fühlen und gleich performen.
Allerdings entspricht das gar nicht unserer weiblichen Natur.
Während unseres Zyklus gibt es Phasen in den wir viel Energie haben, extrovertierter sind und uns zeigen wollen, und andere Phasen, in denen wir uns zurückziehen möchten, Ruhe brauchen und reflektieren möchten.
Mal sind wir kreativer, mal rationaler, mal emotionaler.
All diese Eigenschaften sind wichtig und ein Teil von uns, nur eben mal mehr oder weniger, je nachdem in welche Hormone gerade dominant sind.
Der weibliche Zyklus hatte eine durchschnittliche Länge von 25 - 35 Tage und man kann ihn in 4 unterschiedliche lange Phasen aufteilen.
Was passiert in hier in deinem Körper:
Alles wichtigen Sexualhormone haben hier ihren Tiefpunkt:
- Östrogen erreicht seinen Tiefpunkt kurz vor deiner Blutung
- Der Gelbkörper, der einst die Eizelle umgeben hat, wird vom Körper resorbiert
- Der Progesteronspiegel sinkt
- Deine Gebärmutter verliert die dicke Gebärmutterschleimhaut, die sie in der Lutealphase aufgebaut hat
Was passiert in deinem Gehirn:
Deine linke (analytische) und rechte (fühlende) Seite deines Gehirns kommunizieren während dieser Zeit am effektivsten miteinander. Das bedeutet, dass es eine gute Zeit ist, dir Gedanken zu Situationen in dein Leben zu machen und Entscheidungen über das weitere Vorgehen zu treffen. Dies ist eine ideale Zeit zum Reflektieren, Nachdenken und Tagebuchschreiben. Es ist eine Zeit, die Dinge langsamer anzugehen und dir viel Ruhe zu gönnen.
Insbesondere während der Menstruationsphase ist dein Hormonspiegel am niedrigsten, daher ist es wichtig, ausreichend Kalorien zu dir zu nehmen und dich auf leichtes Training zu konzentrieren. Sanftes Gehen oder ganz leichtes Yoga sind in dieser Phase genau richtig.
In dieser Phase solltest du auf fettiges und schweres Essen verzichten, denn es belastet den nicht nur den Darm sondern auch die Leber. Die Leber hat in dieser Zeit aber die wichtige Aufgabe, überschüssiges Östrogen abzubauen und sollte daher mit frischen, leichten Lebensmitteln unterstützt werden.
Was passiert in deinem Körper:
- Deine Fortpflanzungshormone sind während des ersten Teils dieser Phase immer noch auf dem Tiefpunkt.
- Östrogen und Testosteron beginnt im späteren Teil dieser Phase zu steigen
- Die Gebärmutterschleimhaut beginnt sich zu verdicken
- Deine Eierstöcke bereiten sich darauf vor, während des Eisprungs (der nächsten Phase) eine Eizelle freizusetzen.
Da der Stoffwechsel langsamer und der Cortisolspiegel im Ruhezustand niedriger ist, und keine signifikante Progesteron- oder Testosteronproduktion während dieser Zeit stattfindet, kann es sein, dass du dich in der ersten Hälfte der Follikelphase etwas müder fühlst, was sich aber zur zweiten Hälfte hin ändert.
Was passiert in deinem Gehirn:
Der leichte Anstieg des Östrogenspiegels führt dazu, das du mehr Motivation und Energie hast, neue Dinge zu planen und neue Ideen zu erforschen. Symbolisch ist dies eine Phase des Neubeginns.
Besonders in der 2. Hälfte dieser Phase fühlen wir uns wieder wohler und wohler in unserer Haut, die durch das Östrogen mit vermehrt Kollagen versorgt wird und so schon prall und gesund aussieht. Wir sprudeln vor Ideen und unsere Libido steigt an (aufgrund des Testosterons).
Jetzt ist die richtige Zeit raus zu gehen, Menschen zu treffen und die extrovertierte Seite an uns rauszulassen: Du hast mehr Energie, bist kreativ und im Machermodus. Starte jetzt neue Projekte. Lege wenn möglich wichtige geschäftliche Termin in die 2. Hälfte deiner Follikelphase.
Ich empfehle Laufen oder anderes Cardio während dieser Phase.
Was passiert in deinem Körper:
- Östrogen sowie das luteinisierendes Hormon (LH) stiegen schlagartig an, um die Freisetzung eines Eies auszulösen
- Die Gebärmutterschleimhaut wird dicker
- Testosteron steigt und fällt dann schnell wieder ab
Was passiert in deinem Gehirn:
Die verbalen und sozialen Bereiche des Gehirns werden stärker aktiviert, daher fühlst du dich in dieser Phase am sozialsten und kommunikativsten. Die Sexualhormone Östrogen und Testosteron haben hier ihre Höhepunkt, daher fühlst du dich voller Energie und Lust auf viel Menschenkontakt. Du fühlst dich in dieser Zeit am attraktivsten und die Lust auf Sex ist jetzt am stärksten.
Jetzt ist eine gute Zeit, viel mit Freunden und dein Liebsten zu unternehmen, mach jetzt alles, wofür du in den Phasen davor keine Energie hattest. Auch um neue Menschen kennenzulernen ist jetzt der beste Zeitpunkt, da du dich in deinen Körper jetzt am wohlsten fühlst und du das auch ausstrahlst, ja du strahlst!
Lege wenn möglich Bewerbungsgespräche, Gehaltsverhandlungen, Präsentationen oder auch Date auf diese Phase.
Dein Körper ist dieser Zeit besten vorbereitet für hochintensives Intervalltraining und Körpergewichtszirkel.
Wenn du jedoch Probleme hast, Östrogen in deiner Leber und deinem Darm abzubauen, kannst du Eierstockschmerzen oder Akne haben. Der Verzehr von Kreuzblütlergemüse während dieser Zeit hilft deinem Körper, überschüssiges Östrogen loszuwerden. Es ist auch wichtig, in dieser Zeit mehr Ballaststoffe aus Vollwertkost zu essen, um überschüssige Hormone in Richtung Ausgang zu bewegen!
Was passiert in deinem Körper:
- Die Gebärmutterschleimhaut verdickt sich weiter und Östrogen steigt langsam wieder an
- Der Progesteronspiegel beginnt zu steigen
- Der Körper prüft ob eine Schwangerschaft vorliegt und schüttet die entsprechenden Hormone aus
- Gegen Ende der Lutealphase erreichen Östrogen, Testosteron und Progesteron ihren Höhepunkt, beginnen dann zu sinken und lösen dann, wenn keine Schwangerschaft vorliegt, auf ihren niedrigsten Wert am Ende deine Periode aus.
- Der Stoffwechsel beschleunigt sich.
Was passiert in deinem Gehirn:
Durch zuviel Östrogen (im Vergleich zu Progesteron) kann es zu einer Östrogendominanz kommen in deinem Körper in dieser Phase kommen, was sich u.a. in verstärkten PMS Symptomen äussern kann.
Gleichzeitig kann es sein, dass du psysisch und physisch auf der Ausschüttung des des Gelbkörperhormons reagierst. Manche Frauen klagen in der Zeit über vermehrt unreine Haut, Abgeschlagenheit, wechselnde Launen bis hin zu depressiven Verstimmungen.
Insbesondere während der Lutealphase beschleunigt sich dein Stoffwechsel und dein Cortisolspiegel im Ruhezustand ist höher. Du solltest täglich mehr Kalorien zu dir nehmen, um einen stabilen Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten, der dabei hilft, das Insulin auszugleichen – ein kritisches Hormon, das den Grad der PMS stark beeinflusst.
Der Hormonspiegel in dieser Phase bereitet dein Gehirn darauf vor, sich auf Details zu konzentrieren und Projekte abzuschließen. Gegen Ende dieser Phase, wenn dein Hormonspiegel sinkt, hast du weniger Energie und fühlst dich eher dazu geneigt, sich nach innen zu konzentrieren.
Die Lutealphase ist die richtige Zeit im Zyklus alles ruhiger anzugehen und das Aufmerksamkeit nach Innen zu bringen.
Nimm dir Zeit für dich, wann immer du sie brauchst, gönn dir vermehrt Ruhe und Entspannung.
Beteilige dich während dieser Zeit außerdem nicht an HIIT-Workouts, sondern entscheide dich für sanfteren Sport, wie Pilates und leichte Krafttrainings.
Komplexe nährstoffreiche Kohlenhydrate wie z.B. Süßkartoffeln halten die Energie und den Blutzuckerspiegel stabil und helfen gegen PMS Symptome.
Wie du sehen kannst verändert sich im Laufe des Zyklus das Zusammenspiel der wichtigen Hormone. Und damit eben auch dein Empfinden, deine Stärken und Schwächen.
Wenn wir das einmal verstanden haben, können wir viel besser mit uns selbst und den Herausforderungen des Lebens umgehen.
Auf Bloody Good geht es genau darum, wir geben dir Tipps und Tools und Hacks mit an die Hand, wie du die einzelnen Phasen richtig nutzen kannst.
Und auch Schmerzen, PMS und unreine Haut sind nicht etwas mit dem man sich abfinden muss, sie sind Zeichen unseres Körpers, dass wir nicht im richtigen Rhythmus leben.
Wir helfen dir dabei, deine Rhythmus zu finden!